[Aktuell 20.09.2023] Laut einer Veröffentlichung einer Meldung des Revenue Departments in Thailand soll ab 01.01.2024 auch eine Besteuerung auf sämtliche Einnahmen (Dividenden, Kapitalerträge, Gewinne) angewendet werden, wenn diese Einnahmen ins Land gebracht werden. Dabei spielt es keine Rolle ob das Geld im neuen Geschäftsjahr nach Thailand gebracht wird ODER ob es von einem privaten Bankkonto überwiesen wird! Damit wäre die Besteuerung in Thailand einer Besteuerung nach Non-Dom-Status gleichzusetzen! Ausnahme: Hat das Herkunftsland ein DBA mit Thailand, so müssen Einnahmen nicht erneut in Thailand verteuert werden. Jedoch stellt sich die Frage wie Thailand es feststellen möchte, dass man bereits überwiesene Beträge im Heimatland versteuert hat. Dieses Gesetz ist noch nicht verabschiedet, da es noch nicht in der Royal Gazette steht. Alles was man sich noch im Jahr 2023 nach Thailand (privat) überweist, bleibt weiterhin steuerbefreit. Mit diesem Gesetz möchte man vermutlich alle Thais, die im Ausland investieren und ihre Gewinne erst im neuen Steuerjahr nach Thailand einführen, dazu verpflichten deren Gewinne in Thailand zu versteuern. Ob dieses Gesetz durchgesetzt wird, bleibt abzuwarten.
Steuern in Thailand umgehen und somit steuerfrei als Ausländer in Thailand leben!
Wer steuerfrei in Thailand leben möchte, sollte sich folgende Zeilen etwas genauer durchlesen. Denn auch Thailand hat sein ganz eigenes aber relativ einfach zu verstehendes Steuersystem.
Steuern in Thailand als Ausländer sind vor allem dann zu zahlen, wenn man in Thailand aus thailändischen Quellen Einkünfte bzw. Gewinne generiert. Unabhängig davon wie lange man sich im Land aufhält.
Einkünfte in Thailand aus thailändischen Quellen bedeutet:
Anders sieht es bei Einkünften aus ausländischen Quellen in Thailand aus.
Steuerfrei in Thailand für Gewinne aus dem Ausland?
In Thailand gilt das Prinzip der Residenzbesteuerung ohne Außensteuergesetze. Eigentlich könnte man fast behaupten das hier eine Mischung aus Residenz-, Territorialbesteuerung und Non-Dom-System Anwendung findet. Hier erfährst Du mehr über die 5 Steuersysteme weltweit.
Wenn man in Thailand lebt, müssen für eine ausländische Firma keine Gewerbesteuern oder ähnliches abgeführt werden. Lediglich Einkünfte bzw. Gewinne aus dem Ausland, welche man ins Land einführt bzw. überweist, müssen direkt in Thailand versteuert werden. Dabei reicht der Steuersatz von 5% bis zu 37%.
Die Voraussetzung dafür ist, dass man ein "Thai Resident" ist, also in Thailand für mindestens 180 Tage ansässig ist. Dabei wird nicht zwischen Ausländer oder thailändischen Staatsbürger unterschieden.
Achtung: Sonderreglung zur Steuer in Thailand!
Gewinne, Einkünfte und Dividenden, welche man nicht im selben Jahr des Erwirtschaftens nach Thailand überweist, sind in Thailand komplett steuerfrei! Dies kann man im „Revenue Code“ unter „Section 41“ nachlesen. Darin heißt es:
„An individual Thai citizen or foreigner who lives in Thailand for one or more periods totaling at least 180 days in any tax (calendar) year is, for tax purposes, deemed a resident of Thailand and subject to tax on all assessable income derived from sources within the country, whether paid within or outside Thailand, and on assessable income derived from foreign sources to the extent that it is brought into Thailand in a year in which income is received.”
In einem PDF-Schreiben der thailändischen Kanzlei „Tilleke & Gibbins International Ltd.“ lässt sich folgendes nachlesen:
“The imposition of tax on income derived outside Thailand will apply only to income derived and brought into Thailand in the same year in which such income is earned.”
[Nachtrag 23.11.2022] Scheinbar hat das Revenue Department in Thailand einfach so über Nacht seine Gesetze geändert OHNE auch nur ansatzweise darüber zu informieren! Unter Section 41 ist nun folgendes zu lesen:
"A resident of Thailand who in the previous tax year derived assessable income under Section 40 from an employment or from business carried on abroad or from a property situated abroad shall, upon bringing such assessable income into Thailand, pay tax in accordance with the provisions of this Part."
Dies würde bedeuten, dass man als Resident in Thailand seine ausländischen Einnahmen definitiv versteuern muss, WENN man diese nach Thailand einführt!
[Nachtrag 28.04.2023] Nach Rücksprache mit einigen Finanzämtern in Thailand gilt die alte Regelung weiterhin! Dem nach sind weltweite Einnahmen immer noch steuerfrei, wenn man sie im nächsten Geschäftsjahr nach Thailand einführt!
Private Überweisungen bleiben weiterhin steuerfrei, selbst wenn diese innerhalb eines Jahres nach Thailand überwiesen werden!
[Nachtrag 20.09.2023] Laut einer Veröffentlichung einer Meldung des Revenue Departments in Thailand soll ab 01.01.2024 auch eine Besteuerung auf sämtliche Einnahmen (Dividenden, Kapitalerträge, Gewinne) angewendet werden, wenn diese Einnahmen ins Land gebracht werden. Dabei spielt es keine Rolle ob das Geld im neuen Geschäftsjahr nach Thailand gebracht wird ODER ob es von einem privaten Bankkonto überwiesen wird! Damit wäre die Besteuerung in Thailand einer Besteuerung nach Non-Dom-Status gleichzusetzen! Ausnahme: Hat das Herkunftsland ein DBA mit Thailand, so müssen Einnahmen nicht erneut in Thailand verteuert werden. Jedoch stellt sich die Frage wie Thailand es feststellen möchte, dass man bereits überwiesene Beträge im Heimatland versteuert hat. Dieses Gesetz ist noch nicht verabschiedet, da es noch nicht in der Royal Gazette steht. Alles was man sich noch im Jahr 2023 nach Thailand (privat) überweist, bleibt weiterhin steuerbefreit. Mit diesem Gesetz möchte man vermutlich alle Thais, die im Ausland investieren und ihre Gewinne erst im neuen Steuerjahr nach Thailand einführen, dazu verpflichten deren Gewinne in Thailand zu versteuern. Ob dieses Gesetz durchgesetzt wird, bleibt abzuwarten.
3 Möglichkeiten um in Thailand steuerfrei zu leben!
Erste Möglichkeit: Man lässt seine Einkünfte außerhalb Thailands auf einem Bankkonto liegen und hebt nur innerhalb Thailands Geld am ATM ab, wenn man es auch benötigt! Nachteil: Man bezahlt pro Abhebevorgang 220 THB am Automaten, geschweige denn eventuell noch Gebühren bei der heimischen Bank.
Zweite Möglichkeit: Man überweist seine Einnahmen vom Business Konto außerhalb Thailands auf ein privates Konto außerhalb Thailands. Vom Privatkonto (Savings Account!) außerhalb Thailands überweist man sein Geld auf ein thailändisches Bankkonto.
Dritte Möglichkeit: Wie oben beschrieben gilt es immer noch, wenn man seine Einkünfte erst im nächsten Geschäftsjahr nach Thailand überweist. Damit ist eine Überweisung direkt vom Firmenkonto außerhalb Thailands auf ein privates Konto innerhalb Thailands gemeint.
Für Rentner: Wenn der deutsche Staat Rente nach Thailand überweist, so gilt dies eigentlich als Einkommen. Bis jetzt hat Thailand dies aber meistens geduldet und es auch nicht großartig verfolgt, da in Thailand lebende Rentner sowieso ihr Geld im selbigen Land ausgeben (indirekte Besteuerung). Wer auf Nummer sicher gehen möchte, kann bei der deutschen Rentenversicherung einmal nachfragen ob sie die Rente auch steuerfrei auf ein deutsches Bankkonto überweist, so dass man diese Einnahme später z.B. mit Wise nach Thailand einführen kann.
Diese Möglichkeiten bleiben, wenn man steuerfrei in Thailand leben möchte.
Das Steuergesetz in Thailand legal zu Nutze machen und Steuern in Thailand vermeiden
In einem Satz zusammengefasst: In Thailand sind Einkünfte aus ausländischen Firmen komplett steuerfrei, wenn diese nicht im selben Jahr des Erwirtschaftens nach Thailand eingeführt werden.
Wie dieser Nachweis erbracht werden kann, das ist eine andere Frage. Denn dazu gibt es keine nachlesbaren Informationen. Dazu muss man sich also etwas einfallen lassen.
Das einfachste Vorgehen ist es, indem man sich einen Geldbetrag im Januar des neuen Jahres nach Thailand überweist. Dieser Betrag kann schlussfolgernd nur aus dem Vorjahr stammen. Im Zweifelsfall dürften Belege oder Kontoauszüge der heimischen Banken als weiterer Nachweis ausreichen.
Wenn man sich also einmal pro Jahr einen gewissen Geldbetrag auf ein thailändisches Bankkonto überweist, sollte dieser Betrag für das gesamte Jahr ausreichen um davon in Thailand zu Leben.
Man muss sich also nur darum kümmern, dass man genug Geld auf die Seite gelegt hat, um seinen Thailand Aufenthalt für ein ganzes Jahr im Voraus zu finanzieren. Sobald ein neues Steuerjahr in Thailand beginnt, kann erneut vom ausländischen Konto Geld nach Thailand steuerfrei überwiesen werden.
Steuervermeidung in Thailand als digitaler Nomade
Ein Beispiel:
Nehmen wir an Du arbeitest als digitaler Nomade in Thailand per "Remote-Zugriff" für eine ausländische Firma als Freelancer (Freiberufler) in Deutschland. Oder Du verkaufst völlig automatisiert irgendwelche digitalen Info-Produkte über einen deutschen Zahlungsanbieter, lebst aber in Thailand.
Natürlich erwirtschaftest Du diese Einkünfte über Deine zuvor gegründete Firma im Ausland wie die Kanada LLP oder die US LLC.
Im Jahr 2021 verdienst Du damit einiges an Geld. Würdest Du dieses nun im selben Jahr nach Thailand überweisen, dann ist dieses Geld Einkommen aus ausländischen Quellen und Du bist in Thailand steuerpflichtig, wenn Du auch noch mindestens 180 Tage in Thailand verbracht hast oder verbringen wirst.
Überweist Du Dir diesen Geldbetrag erst im neuen Steuerjahr, also in 2022 nach Thailand, so ist dieser Geldbetrag komplett und zu 100% steuerfrei in Thailand.
Steuern in Thailand als Rentner vermeiden
Viele Rentner die in Thailand Steuern bezahlen könnten mit dieser Methode einige Euros sparen. Das Problem hierbei ist jedoch, dass man sich für ein Jahr im Voraus das Geld auf Seite legen muss.
Die meisten Rentner die in Thailand leben, zehren nur von ihrer Rente und haben kaum Ersparnisse. Demnach wird das Geld von der Deutschen Rentenkasse meist direkt und monatlich auf das thailändische Bankkonto überwiesen.
Damit ist man Einkommenssteuerpflichtig, da auch die Rente als "Einkommen aus ausländischer Quelle" deklariert wird.
So leben dann viele Rentner "unter dem Radar" komplett steuerfrei in Thailand, weil meist nicht den Bürokratie-Aufwand aufgebracht wird um alle Rentner, welche sich monatlich Geld nach Thailand überweisen zur Kasse zu bitten.
Doch Ausnahmen bestätigen auch hier die Regel. So wurden im Nachhinein schon einige Rentner zur Steuernachzahlung in Thailand gebeten.
Schon allein deshalb lohnt es sich, wenn möglich einen Sparbetrag für 1 Jahr anzulegen, damit man davon mindestens 1 Jahr steuerfrei in Thailand leben kann, bevor man sich wieder Geld nach Thailand überweist.
Apropos Geld nach Thailand überweisen...
Besonders gut funktioniert das zum Beispiel mit dem kostenlosen Konto von Wise (ehemals TransferWise). Hiermit kann man Geld nach Thailand zu günstigen Gebühren überweisen.
Interessiert Dich dieses Konto mit über 40 verschiedenen Währungen? Dann findest Du hier unseren Artikel zum kostenlosen Wise Konto um mehr zu erfahren.